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Mit Präzision und Radikalität bezieht Olga Flor Position gegen jene populistische Stimmungsmache, die sich derzeit so gerne als Vertretung der gefühlten Mehrheitsmeinung eines schwammig definierten "Volkskörpers" ausgibt. Diese "Politik der Emotion" benutzt berechtigte Ängste, anstatt ihre realen Ursachen zu analysieren. Die zunehmende Unüberschaubarkeit der Ökonomie und die wachsende Informationsdichte dienen ihr als Nährboden, vereinfachte Schuldzuweisungen und "Bauchgefühle" sind ihr ideologisches Kapital. Dagegen setzt Olga Flor die Notwendigkeit eines öffentlichen Diskurses, der Widerspruch zulässt und vor der Komplexität der Fakten nicht zurückschreckt, der Aufklärung will und nicht Vernebelung von Tatsachen.
„Emotionen bringen Populisten an die Macht. Was kann man dagegen tun? Isolde Charim und Olga Flor analysieren in ihren Büchern brillant die Folgen der Pluralisierung.“
Klaus Nüchtern, die Zeit, 23. April 2018, mehr.
„Denn unter das Begriffspaar „Komik und Subversion“ kann man Olga Flors Arbeiten stellen, beginnend mit dem 2002 erschienenen Debüt „Erlkönig“ bis hin zu den vor kurzem herausgekommenen Vorlesungen „Politik der Emotion“.
Literatur ist kein fiktionalisierter Leitartikel … Olga Flor weiß genau um diesen Unterschied. Ihre Grazer Vorlesungen 2018, gerade unter dem Titel „Politik der Emotionen“ erschienen, sind so zornige Analysen dessen, was Politik und Ökonomie den Menschen heute zumuten, was es heißt, „einfachen Lösungen“ nachzugeben und populistisch tönenden Anführern zu vertrauen. Da ist Olga Flor die Beobachterin unserer Zeit, die ihre Beobachtungen zur Diskussion stellt – in Form des argumentierenden, meinungsstarken Essays.“
Rainer Moritz, Rede zum Droste-Preis 2018.